Blick von den iTowers
Gaborone

Long time no see.

Eigentlich hatte ich diesen Blog schon aufgegeben, weil es zu viele Themen gibt, über die ich einfach nicht schreiben kann.

Letztlich habe ich hier nur den Blick aus dem Elfenbeinturm auf das Land und bekomme wenig mit. Zum einen, weil ich kaum da bin, zum anderen, weil ich nur einen winzigen Ausschnitt aus Gaborone mitbekomme, und praktisch keine Interaktion mit Batswana habe.

Also lieber einfach mal die Klappe halten.

Aber ich habe festgestellt, dass es für mich selbst spannend ist, diese Gedanken nach einer Weile nochmal zu lesen, also halte ich meine Eindrücke fest. Selbst ich mit meinem Elefantenhirn vergesse die Details zu schnell.

Außerdem hatten wir noch das ein oder andere Visaproblem (dazu mal separat mehr), das dazu geführt hat, dass ich zum einen noch immer keine Aufenthaltsgenehmigung habe, zum anderen war ich in diesem Jahr bisher nur eine Woche im Februar da und nun seit zwei Wochen. Nicht gerade ein tiefer Einblick in das Land.

Was mir vor meiner Reise hierher zu denken gegeben hat, war ein Gespräch mit einer neuen Kollegin. Ich berichtete, dass ich jetzt zu meinem Mann fliegen würde, der gerade im Ausland arbeite. „Wo denn?“ – „Botswana.“ – „Waaas??? Das war eine meiner schönsten Reisen!!“

Die wenigen Menschen, die wissen wo Botswana ist, wissen es, weil sie hier auf Elefantensafari waren – und sind begeistert. Nun hatte ich ja schonmal festgestellt, dass die Elefanten hier weit weg sind. Genau genommen zwei Flugstunden.

Was ich hier erlebe, ist nicht das Touristenbotswana, sondern die Hauptstadt. Vermutlich auch das nicht das „echte“ Land, sondern nur ein kleiner Ausschnitt der Privilegierten unter den Einheimischen, auf dem Land sieht es sicher anders aus.

Gaborone ist also eine Stadt, in die sich Touristen nicht verirren. In der ich zumindest als Elfenbeinturm-Beobachterin mal das Leben in einem Land sehen kann, von dem kaum jemand ohne Blick auf Google Maps weiß, wo es ist.

In dem auch nichts ist, außer viel Gegend. Und das es trotzdem in den 60 Jahren seiner Existenz irgendwie geschafft hat, nicht im Chaos zu versinken, sondern einfach funktioniert.

Botswana gilt als Muster-Entwicklungsland, als eines, „das es geschafft hat“.

Als Botswana 1966 unabhängig von Großbritannien wurde, war es praktisch menschenleer, unentwickelt und sehr arm. Das Land ist Wüste und Halbwüste, es gibt kaum Wasser, die Kalahari macht 70% der Fläche aus.

Ja, hier gibt es „nichts“.

Außer Rindern. Und Diamanten.

Und das hätte sehr leicht zum Fluch werden können, wie es das für so viele andere Staaten gerade auch in Afrika ist.

In Botswana jedoch hat man es geschafft, dass die Devisen aus den Diamanten tatsächlich für den Bau von Schulen und Straßen verwendet werden. Systematisch sorgt man dafür, dass die eigenen Leute ausgebildet werden. Das Ergebnis: Botswana hat den höchsten Wert der südafrikanischen Länder beim Human Development Index, vor Südafrika und deutlich vor Namibia. Der HDI misst die Lebenserwartung, Bildung und das Bruttonationaleinkommen pro Kopf.

Ein schönes kurzes Youtube-Video, das die Erfolgsgeschichte Botswanas zusammenfasst, ist dieses: How to make a Country rich, from scratch.

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