Air Botswana in Johannesburg
Gaborone

So kommt man nach Gaborone

“Wie lange bist du unterwegs?“ – das werde ich oft gefragt, wenn es wieder einmal nach Gaborone geht.

Also schildere ich hier mal alle Schritte im Detail.

Die Anreise nach Botswana ist lang.

Aber auch nicht so lang, wie man meinen möchte, von Tür zu Tür sind es, wenn alles glatt geht, knapp 24 Stunden. Wenn man bedenkt, dass ich von meiner Münchner Wohnung zum Haus meiner Eltern bei Köln alles in allem auch meine sieben Stunden brauche, ist das eigentlich überschaubar.

Wie also komme ich nach Gaborone?

Haken wir einmal alle Stationen ab:

U-Bahn zur S-Bahn.

Von der Wohnung geht es zu Fuß zur U-Bahn. Weil man sich bekanntlich auf die Münchner S-Bahn nicht verlassen sollte, fahre ich mit der U2 bis zur Endstation nach Feldmoching, um erst dort in die S1 einzusteigen (die hellblaue 😉) und so immerhin die Stammstrecke zu umgehen. Hier fallen nämlich gern mal Bahnen aus, oder kommen später, oder werden umgeleitet.

S-Bahn zum Flughafen

Mit der S-Bahn geht es dann zum Flughafen München. Allen Security- und Koffer-Horror-Stories zum Trotz war bei mir im August 2022 alles pünktlich und alles kam mit.

Los geht’s in München

Der erste Flug: MUC-FRA

Es gibt momentan keine Direktflüge nach Johannesburg, insgesamt sind die Flugpläne ab München immernoch ausgedünnt. Daher erstmal der erste Zubringer nach Frankfurt mit Lufthansa. Alternativen wären Zürich, um dann mit Swiss weiter zu fliegen oder Wien, um von dort mit Ethiopian über Addis Ababa direkt nach Gaborone zu reisen.

Der zweite Flug: FRA-JNB

Der zweite Flug ist ein 10:30-Stunden-Flug über Nacht nach Johannesburg. Diesen habe ich inzwischen perfektioniert.

Der Flug geht um 22 Uhr los, bis es das Abendessen gibt (oder das, was Lufthansa so als Abendessen bezeichnet), ist es meistens 23.30h. Dazu gibt es für mich einen Rotwein und ein Wasser, und danach schalte ich meinen Bordcomputer aus und meine Noise-Cancelling-Kopfhörer mit Podcasts ein: So komme ich zu nennenswert viel Schlaf auf dem Flug.

Was ich für mich gelernt habe, um Langstreckenflüge erträglich zu machen:

  • Weite und bequeme Kleidung tragen
  • Ein Schaltuch mitnehmen und über die Schultern legen – verhindert den steifen Nacken am nächsten Tag, alternativ Kapuzenpulli tragen
  • Augentropfen, Handcreme, Bepanthen Nasensalbe und eine eigene Flasche Wasser helfen gegen das unangenehme Austrocknen an Bord (und bei der Lufthansa gibt es bei weitem nicht genug Wasser)
  • Schlafmaske mitnehmen
  • Brillenträger: Brillenbox mitnehmen
  • Und: ohne meine Bose-Noise-Cancelling-Kopfhörer bin ich aufgeschmissen. Ich bin wirklich nicht Gadget-verliebt und ich bekomme keine Provision von Bose, aber die Dinger sind Gold wert.
Die 747 in den Startlöchern

Flughafen O.R.Tambo

Der Landeanflug auf Johannesburg beeindruckt immer wieder. Die Stadt ist riesig und hat viele Wolkenkratzer. Genau genommen sind es mehrere Städte, die ineinander verwachsen sind: die Hauptstadt Pretoria, Soweto, Johannesburg selbst und die vielen Städte drumherum.

Der Flughafen Johannesburg wird nie als solcher bezeichnet, sondern immer nur als O.R. Tambo International, benannt nach dem Widerstandskämpfer Oliver Reginald Kaizana Tambo, der gegen die Apartheid aktiv war.

Nach der Landung reist man erst einmal formal in Südafrika ein. Bis vor kurzem gab es noch die übliche PCR-Test-Zeremonie, die momentan wegfällt. Einige hundert Meter weiter reist man formal wieder aus, aber die Grenzbeamten sind immer freundlich und tiefenentspannt, so dass das kein Problem ist.

Je nachdem, mit welcher Airline es in Johannesburg weitergeht, muss man entweder nur einchecken und sich seine Bordkarte holen oder zusätzlich erst das Gepäck aufnehmen, das Stockwerk wechseln und dann neu einchecken.

Bulawayo, Livingstone, Kinshasa, Lusaka...
Bulawayo, Livingstone, Kinshasa, Lusaka…

Das alles dauert, weshalb es ratsam ist, in Johannesburg genug Zeit für den Umstieg einzuplanen – und mit der Beschilderung hapert es auch ein wenig, so dass der Transfer nicht ganz selbsterklärend ist.

Was mich in Johannesburg immer wieder fasziniert, sind die Abflugtafeln. Hier gehen Flieger nach Mozambik, in den Kongo, nach Malawi, Zimbabwe, Zambia. Nicht dass ich da überall hin müsste… aber es ist ein interessantes Gefühl, dass diese Länder so nah sind. Am exotischsten fand ich beim letzten Besuch den Flug nach St. Helena.

Der dritte Flug: JNB-GBE

Wenn die Wartezeit in Johannesburg überstanden ist, geht es auf den letzten Hopser nach Botswana, wobei das wörtlich zu verstehen ist. Der Flug dauert eine halbe Stunde, entsprechend ist er wegen der geringen Flughöhe in aller Regel sehr wackelig. Hier fliege ich entweder mit der südafrikanischen AirLink oder mit der staatlichen Air Botswana. Beides nette Airlines.

Air Botswana in Johannesburg
Air Botswana in Johannesburg
Landeanflug auf das grüne Gabs im Februar in der Regenzeit...
Landeanflug auf das grüne Gabs im Februar in der Regenzeit…
... und so sieht es nach monatelanger Trockenheit im August aus
… und so sieht es nach monatelanger Trockenheit im August aus

Flughafen Sir Seretse Khama

Der Flughafen in Gaborone ist winzig, jeden Tag starten und landen weniger als ein Dutzend Maschinen. Die meisten von und nach Johannesburg. Außerdem geht es zweimal die Woche in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba und es gibt einen Kombi-Flug nach Lusaka (Sambia) mit Zwischenstopp in Harare (Simbabwe). Weitere Ziele sind Maun und Kasane im Norden Botswanas.

Terminal in Gaborone
Everybody falls in love with Botswana… will I?

Entsprechend groß ist die Aufregung, wenn einmal eine Maschine landet – zuletzt habe ich das so in Paderborn erlebt ;-).

Man läuft direkt vom Flugfeld zum Terminal, füllt dort ein kurzes Einreiseformular aus, weist Corona-Impfung oder Test nach, und dann geht es zur Einreise.

Meine Nemesis.

Es gab natürlich auch diesmal Diskussionen und die Beamtinnen sind gar nicht freundlich. Wenn das überstanden ist, kann man seinen Koffer holen und gehen.

Rollfeld in Gaborone. Das Ziel ist nah 🙂

Auto zur Wohnung

Zuletzt geht es mit dem Auto zur Wohnung. Ich wollte erst schreiben, dass es in die Innenstadt geht, aber das stimmt ja eigentlich nicht, denn erstens liegt unsere Wohnung nicht im Zentrum und zweitens gibt es eigentlich auch kein richtiges Zentrum.

So oder so geht es in unsere Truman-Welt, wo dann Dusche und frisch gepresster O-Saft auf mich warten.

Geschafft.

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