Allgemein,  Gaborone

Das gibt’s zu Hause nicht

Meine liebe Freundin Jana hat angeregt, auf die positiven Dinge zu achten, die ich nur in Gaborone habe und die es zu Hause nicht gibt.

Und siehe da – da gibt es doch einiges.

1. Frischer O-Saft, das ganze Jahr

Man kann sicher sagen, dass Jürgen orangensaftabhängig ist. Ich glaube sogar, dass O-Saft noch wichtiger für ihn ist als Kaffee. Entsprechend groß war die Verzweiflung, als er hier feststellte, dass es keinen O-Saft gibt, sondern nur 100% fruit juice blend, wo dann noch Traubensaft, Maracuja, Apfel, Birne oder sonstwas reingepanscht ist.

Was es aber gibt, das sind Orangen.

In Mengen.

Und günstig, 1,50 Euro für 3 Kilo. Also hat er auf Heimatbesuch in eine elektrische Saftpresse investiert und so gibt es nun jeden Tag einen frisch gepressten Orangensaft. Und lasst euch sagen, die Orangen sind unglaublich gut.

2. Pinotage

Wo wir schon bei Getränken sind: Ich bin ja jetzt auch alt. Also jedenfalls mag ich seit 2-3 Jahren Rotwein, den ich früher nie angerührt habe. Und ich habe sogar inzwischen Präferenzen und bin wählerisch.

Hier gibt es zwar Rotwein aus allen Ecken der Welt zu kaufen – übrigens nicht im Supermarkt, sondern nur im Liquor Store – aber es liegt natürlich nahe, im südlichen Afrika dann auch Wein aus Südafrika zu trinken.

Was soll ich sagen: Für jemand, der trockene, schwere Rotweine mag, ist Pinotage einfach fantastisch. Und da ich in Deutschland ein viel zu schlechtes Gewissen hätte, Wein aus Südafrika zu kaufen, bin ich ja quasi gezwungen, das hier zu nutzen.

3. Afrikanische Sonne

Sonne gibt’s ja auch zu Hause immer mehr.

Aber hier strahlt sie anders, intensiver. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie höher am Himmel steht, vielleicht liegt es auch daran, dass hier 365 Tage im Jahr die Sonne scheint – was natürlich schwerwiegende Probleme mit sich bringt – aber die Sonne hier scheint einfach anders, und, was soll ich sagen, es ist herrlich. Manchmal sehnt man sich ein bisschen nach Regen, aber insgesamt kann man sich wirklich dran gewöhnen. Der ewige Sonnenschein hellt die Stimmung spürbar auf. Man kann das sogar messen: Als ich im Februar in Deutschland beim Check-up war, war der Arzt sehr erstaunt über meine hervorragenden Vitamin-D-Werte, die doch für diese Jahreszeit in Deutschland höchst ungewöhnlich wären.

immerblauer himmel
Der immerblaue, fantastisch strahlende Himmel über Gaborone

4. Afrikanische Sonnenuntergänge

Zugegeben: Sie sind kurz und immer zu früh. Die Sonne fällt hier praktisch vom Himmel, innerhalb einer guten halben Stunde wechselt es von taghell auf stockfinster. Aber: Diese halbe Stunde ist ein unglaubliches Farbenspiel, das es bei uns so nicht gibt.

Nichts gegen unsere Sonnenauf- und untergänge im Februar und November. Da sind sie jedenfalls in München am schönsten.

Aber hier liegt momentan einfach extrem viel Staub in der Luft, und dadurch sind die Sonnenuntergänge sehr intensiv und wunderschön. 

sonnenuntergang
Meine Kamera wird den Farben nicht gerecht. Der Ausblick von unserem Balkon ist noch so viel schöner als das hier.

5. Kuhglockengebimmel in der Stadt

Rinder sind Botswanas Reichtum und Stolz. Und da Gaborone eine immernoch sehr verschlafene Hauptstadt ist, laufen auch hier noch Kühe über die Straßen, bis hin zu den wirklich sehr stark befahrenen mehrspurigen Hauptstraßen.

Das hat einfach was entspanntes, gemütliches, zumal die Kühe auch hier Glocken tragen und man oft genug abends im Bett liegt und zum Gebimmel der Kühe einschlafen darf.

6. Rücksichtsvoller Straßenverkehr

Batswana sind im Allgemeinen sehr entspannte Menschen.

Das merkt man am Tempo an der Supermarktkasse, da kann das schonmal anstrengend sein.

Das merkt man aber vor allem auch im Straßenverkehr. Und da ist es wunderbar.

Während man in Deutschland schon auf dem Weg zur Arbeit unabhängig vom Verkehrsmittel täglich Kriege ausficht, fließt es hier einfach. Und es gibt viel Verkehr zur Rushhour, sehr viel. Davon lässt sich hier aber niemand aus der Ruhe bringen.

Es ist sowieso sehr verpönt unter Batswana, zu fluchen, und wer das böse F-Wort benutzt, muss sich umfangreich entschuldigen. Also merkt man die freundliche und entspannte Grundhaltung im Straßenverkehr schon besonders. In Gaborone gibt es viele Kreisverkehre. Viele. Kreisverkehre. Und viele Kreuzungen, in denen man einfädeln lassen muss.

Und?

Es funktioniert. Jeder lässt jeden vor, jeder lässt jeden sich einreihen. Einfach so. Funktioniert. Ganz entspannt.

straße
Hier ist es gerade zur Abwechslung mal leer. Und es gibt einen Gehweg. Keine typische Straßenszene also

7. Vögel

Es ist unglaublich, wie viele Vögel es hier selbst im Winter gibt.

Überall zwitschert es, im Garten ist jederzeit Hochbetrieb. Okay, es gibt einen Vogel, dem ich dringend den Hals umdrehen muss, weil er jeden Morgen in früh anfängt, in sehr monotonen Rhythmus zu piepen. Aber man kann nicht alles haben, und die meisten Vögel sind sehr schön und sehr brav 😉

Hopefully to be continued.

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