Shopping in Gabs
Es gibt nicht viel zu sehen in Gaborone. Museen, eine Altstadt, Parks – nichts von dem, was man in einer 08/15-europäischen oder auch (latein-)amerikanischen Stadt erwarten würde.
Wahrscheinlich landen die meisten Touristen auch deshalb gar nicht erst hier im Süden, sondern fliegen entweder nach Maun in die Nähe der Nationalparks oder fahren gleich von Namibia aus in den Norden, wo all die Tiere leben, für die Botswana so bekannt ist.
Der „Norden“ ist übrigens 1,5 Flugstunden entfernt und momentan für uns unerreichbar, nachdem die botswanische Regierung den State of Emergency verlängert und Inlandsreisen stark eingeschränkt hat.
Was also tun in „Gabs“?
Shopping! Jedenfalls gibt es hier unzählige kleine und große Shopping-Malls, allerdings bestehen die überwiegend aus Supermärkten und dem üblichen Angebot, das auch die ausgeblutete und austauschbare Fußgängerzone vieler deutschen Innenstädte bietet (Handyladen, 1-Euro-Laden, Fast-Food-Ketten). Und natürlich Geschäften für die Nahversorgung, also Töpfe, Handtücher, Reinigungen, Schuster und so weiter.
Alles nicht so spannend – außer den Supermärkten.
Ich habe eine Schwäche für Supermärkte im Ausland und kann dort Stunden verbringen. Wie das Angebot außerhalb von Gabs aussieht, kann ich nicht einschätzen, aber hier fällt vor allem auf: Es gibt fast alles zu kaufen, was man braucht.
Der weitaus größte Teil der Lebensmittel wird allerdings aus Südafrika importiert. Das trockene Botswana eignet sich kaum für die Landwirtschaft, außer für die Rinderzucht. Entsprechend abhängig ist das Land von Lebensmittelimporten, Lebensmittel machen bis zu 10% des Importvolumens aus.
Zurück in den Supermarkt.
Natürlich gibt es kein gescheites Brot, und auch keinen Quark, aber wer würde das auch außerhalb von Deutschland und Österreich erwarten. Dafür verkaufen sie hier richtig gutes Obst und Gemüse sowie säckeweise Reis, Nudeln, Bohnen und erstaunlich viele Butternut-Kürbisse.
Generell ist die Auswahl kleiner: Es gibt eben nur zwei Sorten Milch, keine 20. Das einzige, was hier – sehr zu Jürgens Leidwesen – absolut nicht zu bekommen ist, ist sein geliebter O-Saft.
Außerdem machen sich die vielen indischen Expats, die in Botswana leben, auch im kulinarischen Angebot bemerkbar: Es gibt verschiedenste Linsen, Mungbohnen, Gewürzmischungen, Kokosöle. Genauso ist der britische Einfluss zwischen Baked Beans und Shortbread zu spüren.
Ein Unterschied zum durchschnittlichen deutschen Supermarkt ist die Verpackungsgröße – eher vergleichbar mit Walmart und 7eleven. Es gibt die Fanta im 3-Liter-Kanister, auch die Eispackungen sind auf Großfamilien ausgelegt und Mehl, Bohnen und Nudeln sind im 10-kg-Sack mit gleich mit praktischem Tragegriff zu haben.